Auf unseren Seiten finden Sie zahlreiche Informationen, Tipps und Hinweise zum Thema Transsibirische Eisenbahn. Anschließend können Sie sich von uns als Reiseexperten zu den Einzelheiten beraten lassen.
Wer kennt sie nicht, oder hat nicht zumindest schon einmal von ihr gehört. Seit über einhundert Jahren ist eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn der Inbegriff für das „Abenteuer auf Schienen“. Gleichzeitig gehört eine Transsib-Reise heute mit Sicherheit zu den interessantesten, abwechslungsreichsten und umweltschonensten Reiseerlebnissen.
Was ist die Transsib?
Die Transsibirische Eisenbahn ist keine Eisenbahngesellschaft. Der Begriff wird zum Bezeichnen der Bahnstrecke von Moskau nach Wladiwostok verwendet, die aktuell als längste direkte Bahnstrecke der Welt gilt. Es gibt aber auch andere Bahnstrecken, die unter dem Begriff „Transsibirische Eisenbahn“ verpackt werden können. So fährt z.B. der direkte Zug von Moskau nach Peking die erste Hälfte seiner Strecke entlang der Transsibirischen Route. Auch die transmandschurische Bahnlinie Moskau – Peking wird unter den Begriff „Transsibirische Eisenbahn“ fallen. Wer von Moskau nach Ulan Bator gefahren ist, kann sicherlich auch sagen, dass er mit der Transsibirischen Eisenbahn unterwegs war. Und zum Schluss bleibt noch die weniger bekannte Baikal-Amur-Magistrale, die der Stalin zum Entlasten der Transsibirischen Eisenbahn bauen ließ. Auf all diesen Bahnstrecken fahren ähnliche Linienzüge, die dieselben Wagonklassen und fast identische Ausstattung haben und somit einem ein sehr ähnliches Erlebnis bieten.
Die Transsibirische Eisenbahnstrecke durch Eurasien nach Wladiwostok, bei der der Zug auf seinem Weg insgesamt 8 Zeitzonen durchquert, ist jedoch die längste und gilt ohne Zweifel als die klassische Transsib-Route.
Fahrtdauer der Transsib
9.288 oder 9.259 km?
Bis vor wenigen Jahren betrug die Streckenlänge von Moskau nach Wladiwostok 9.288 km. Diese Längenangabe ist auch auf dem am Endbahnhof in Wladiwostok erbauten Obelisken zu sehen. Da seit dem Jahr 2002 einige Züge aber nicht mehr durch Jaroslawl, sondern durch Wladimir fahren, hat sich die Strecke für diese Züge auf 9.259 km verkürzt. Die anderen Züge fahren dagegen immer noch über Jaroslawl, diese Streckenlänge beträgt aber wegen einiger anderen Änderungen im Moment rund 9.300 km.
Grenze zwischen Europa und Asien
Die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn führt zu ca. 20 % durch das Gebiet Europas und zu ca. 80 % durch Asien. Die eher symbolische Grenze liegt auf dem 1.777. km der Transsib – kurz vor Jekaterinburg, in der Nähe des Ortes Pierwouralsk. Die Stelle wird von einem Denkmal markiert, das man bei etwas Glück sogar aus dem Zugfenster sehen kann.
Transsib Zeitzonen
Die Transsibirische Eisenbahn durchquert als längste Eisenbahnstrecke der Welt Eurasien mit seinen 8 Zeitzonen.
0 | (MEZ + 2): | Moskau | ab 0 km |
+1 | (MEZ + 3): | Jar | ab 1.126 km |
+2 | (MEZ + 4): | Schnyry | ab 1.244 km |
+3 | (MEZ + 5): | Mangut | ab 2.488 km |
+4 | (MEZ + 6): | Taskajewo | ab 3.449 km |
+5 | (MEZ + 7): | Uralo-Kljutschi | ab 4.447 km |
+6 | (MEZ + 8): | Petrowsk Zabajkalskij | ab 5.752 km |
+7 | (MEZ + 9): | Oblutschje | ab 8.158 km |
Der längste Tunnel
Der längste Tunnel der Transsibirischen Eisenbahn wurde in den 30er und 40er Jahren aus strategischen Gründen unter dem Fluss Amur parallel der Amur-Brücke erbaut. Der ca. 7 km lange Tunnel wird jedoch heute nicht mehr benutzt. Deshalb gilt als längster Tunnel der klassischen Transsib zwischen Moskau und Wladiwostok der im Jahre 1915 errichtete und 2 km lange Tunnel zwischen den Städten Archara und Oblutschje zwischen dem 8.140. und 8.142. km.
Bezieht man auch die parallel und nördlich des Baikalsees verlaufende Baikal-Amur-Magistrale ein, so ist der Sewero-Muiskij-Tunnel (Северо-Муйский тоннель) mit 15 km der längste Tunnel aller Transsib-Strecken. Gleichzeitig ist er auch der längste Tunnel Russlands. Der Bau wurde im Jahre 1978 begonnen und dauerte bis Ende 2003. Dank dieses Tunnels verkürzte sich die Zugfahrt auf dieser Strecke von 2,5 Stunden auf 15 Minuten. Heute ist er eine der größten Attraktionen im westlichen Abschnitt der Baikal-Amur-Magistrale.
Die größten Städte
Auf der gesamten Strecke der Transsibirischen Eisenbahnlinie befinden sich 10 Großstädte, jeweils mit über einer Million Einwohner. In Moskau wird allerdings die Anzahl der nicht angemeldeten Einwohner auf zusätzliche 4 Millionen geschätzt. Damit leben dort fast genauso viele Menschen wie in Peking.
Die 10 größten Städte (ab 1 Mio Einwohner):
Moskau | 10,5 Mio |
Kasan | 1,1 Mio |
Jekaterinburg | 1,3 Mio |
Omsk | 1,1 Mio |
Nowosibirsk | 1,4 Mio |
Datong | 3 Mio |
Peking | 15 Mio |
Harbin | 9 Mio |
Changchun | 7 Mio |
Shenyang | 7 Mio |
Weitere große Städte (ab 500.000 Einwohner):
Ulan Bator | 990.000 |
Perm | 990.000 |
Krasnojarsk | 900.000 |
Irkutsk | 600.000 |
Wladiwostok | 600.000 |
Chabarowsk | 590.000 |
Tjumen | 540.000 |
Tomsk | 515.000 |
Der größte Bahnhof
Der Hauptbahnhof von Nowosibirsk (Nowosibirsk Glawnij) ist der flächenmäßig größte und monumentalste Bahnhof auf der Strecke von Moskau nach Wladiwostok. Er war die größte Eisenbahnstation in der ehemaligen Sowjetunion vor dem zweiten Weltkrieg und wurde im neoklassizistischen Stil errichtet.
Interessant ist auch ein anderer Bahnhof – der wahrscheinlich als einziger weltweit ganz aus Marmor erbaut wurde. Es handelt sich um den Bahnhof Sljudjanka 1 in der Nähe des Baikalsees – auf Kilometer 5.311. Er wurde 1904 als Ehrendenkmal für die Baumeister der Baikalbahn errichtet und stellt noch heute ein einmaliges Architekturdenkmal dar.
Die längsten Brücken
Auf der Transsibirischen Bahnlinie wurden mehrere Brücken über die größten Flüsse Sibiriens bzw. Russlands erbaut. Dazu zählen neben Wolga, Wjatka, Kama, Tobol, Irtysch, Ob, Tom, Czulym und Jenissej auch Oka, Selenga, Seja, Bureja, Amur, Chor und der Ussuri. Die längste Brücke – damals wie heute – ist die in den Jahren 1913-1916 erbaute und ursprünglich 2.568 m lange Brücke über den Fluss Amur. In den Jahren 1992-1999 entstand an ihrer Stelle eine neue 2.612 m lange Eisenbahn- und Autobrücke.
Die Brücken über andere Flüsse wurden dagegen meist an engeren Stellen errichtet und sind bis zu ca. 1 km lang. Zu den längsten zählen die Brücken über Seja (1.102 m), Kama (945 m), Jenissej (934 m), Ob (820 m) und Irtysch (734 m). Als sehr problematisch hat sich der Fluss Chor bei Chabarowsk erwiesen, dessen Wasser im Frühling auf bis zu 9 m steigen kann.
Der schönste Abschnitt
Für viele ist der ca. 100 km lange Abschnitt der so genannten Alten Baikalbahn, deren Strecke sich am südwestlichen Ufer des Baikalsees entlang schlängelt, am schönsten. Aus den Zugfenstern kann man einen beeindruckenden Ausblick auf die einzigartige Wasserlandschaft genießen, was bereits auf zahlreichen Fotos dokumentiert wurde.
Die meisten und schönsten Krümmungen der Transsibirischen Eisenbahn beginnen allerdings erst hinter dem Baikalsee und ziehen sich mit einigen Pausen bis nach Chabarowsk. Auf diesem Abschnitt gibt es dank den zahlreichen Kurven viele Gelegenheiten, den Zug während der Fahrt aus dem Fenster zu fotografieren.
Falls Sie sich für eine Reise mit der Transsib bis nach Peking entscheiden, können Sie auch tolle Aufnahmen des Zuges auf seiner Fahrt durch die Wüste Gobi machen. Auch die Bahnstrecke in China bis nach Peking ist äußerst reizvoll und abwechselnd.
Der monotonste Abschnitt
Der landschaftlich monotonste Abschnitt der Transsibirischen Eisenbahn ist das Gebiet zwischen den Flüssen Ob und Irtysch, anders ausgedrückt: zwischen Nowosibirsk und Omsk auf einer Strecke von ca. 600 km. Da die Landschaft dort etwas eintönig dahinzieht, eignet sich dieser Abschnitt am besten für eine Reiselektüre oder ein Gespräch mit den Mitreisenden. Gleichzeitig ist diese Strecke jedoch auch eine der schnellsten und wirtschaftlich am besten entwickelten Abschnitte der Transsib.
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